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Mittwoch, 7. September 2011

Raum - Emma Donoghue



416 Seiten, € 19,99 (D) Gebunden
Piper
ISBN: 9783492054669
Erscheint am 29. August 2011
Aus dem Amerikanischen von Armin Gontermann
Originaltitel: Room

Klappentext:

Für Jack ist Raum die ganze Welt. Dort essen, spielen und schlafen er und seine Ma. Und dort versteckt sie ihn im Schrank, wenn Old Nick kommt … »Raum« trifft mitten ins Herz und wurde in den USA über Nacht zum Bestseller.

Auch seinen fünften Geburtstag feiert Jack in Raum. Raum hat eine immer verschlossene Tür, ein Oberlicht und ist 12 Quadratmeter groß. Dort lebt der Kleine mit seiner Mutter. Dort wurde er auch geboren. Jack liebt es fernzusehen, denn da sieht er seine »Freunde«, die Cartoonfiguren. Aber er weiß, dass die Dinge hinter der Mattscheibe nicht echt sind – echt sind nur Ma, er und die Dinge in Raum. Bis der Tag kommt, an dem Ma ihm erklärt, dass es doch eine Welt da draußen gibt und dass sie versuchen müssen, aus Raum zu fliehen …

Mein Umriss:

Jack lebt mit seiner Ma in Raum. Raum hat 12 Quadratmeter, ein Oberlicht, einen Tisch, ein Bett, einen Herd, einen Schrank, eine Badewanne und einen Fernseher. Jack kennt nur diesen Raum, in dem er auch vor 5 Jahren geboren wurde. Die Welt draussen erlebt er nur über den Fernseher, sodass er der Meinung ist, die ganze Welt ist der Raum in dem er lebt und alles andere ist nur für den Fernseher gemacht.

Kurz nach seinem 5. Geburtstag erklärt ihm seine Ma, dass es ein Draussen gibt und sie in dieses Draussen fliehen müssen und schmiedet einen Plan, in dem Jack die Hauptrolle spielen muss.

Die Flucht gelingt auf dramatische Weise und dann muss Jack sich damit abfinden, dass Raum eben nicht die Welt ist und er muss lernen, dass es viele Dinge gibt, die er bisher nicht gesehen und erlebt hat.

Mein Eindruck:

Die Autorin schreibt die Geschichte aus der Sicht des fünfjährigen Jack und bedient sich auch seiner Sprache. Sie zeigt, wie zwei Menschen auf engstem Raum, abgeschottet von der Aussenwelt ihr Leben meistern. Wie sie ihre Lebensmittel einteilen müssen und wie sie damit fertig werden müssen, wenn Old Nick, der die Mutter vor 7 Jahren entführte und in den Raum sperrte, sie mit "seinen Mitteln" dazu bringt, zu tun was er will. Es ist für den Leser nachvollziehbar, dass die Mutter ihren Sohn vor so einem Menschen schützt und ihm vieles beibringt, das auch sie einmal gelernt hat.

Der Schreibstil mutet am Anfang etwas seltsam an, aber wenn man als Leser verinnerlicht hat, dass ja ein Fünfjähriger die erzählende Person ist, so wird das nach ein paar Seiten normal und es stört keineswegs.

Ein mitreissendes Buch, das mich fesselte, mich zum Nachdenken anregte und mir auch Tage danach noch nicht aus dem Kopf geht.

Mein Fazit:

Ein Buch nah an der Realität und zwar so nah, dass man den Eindruck hat, das gerade eben in der Zeitung gelesen zu haben. Erinnert es doch an tatsächliche Entführungsfälle der Gegenwart und der jüngeren Vergangenheit. Ich kann dieses bewegende Buch guten Gewissens jederzeit empfehlen.

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