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Mittwoch, 16. Mai 2012

Ein Schnupfen hätte auch gereicht - Gaby Köster

264 Seiten
Scherz-Verlag
Erschienen am 9. September 2011
ISBN 978-3502151883

Klappentext:

Gaby Köster ist wieder da! Und räumt auf! Mit Gerüchten und Lügen über ihre Krankheit. Schonungslos. Wahr und aufrichtig ehrlich. Mit großer Klappe und großem Herz! Laut und lustig. Sensibel und traurig. Eben 100% Gaby Köster. Wie man sie kennt und liebt.

Seit Jahren gehört sie zu den bekanntesten und erfolgreichsten Gesichtern der deutschen Comedy-Szene. Aber auf dem Höhepunkt ihrer Karriere passiert das, womit keiner rechnet: Gaby Köster erleidet einen schweren Schlaganfall. Ihre bewegende Geschichte ist die einer Ausnahme-Künstlerin und einer starken Frau, die trotz ihres schweren Schicksals nicht aufgibt und ihre neue Chance im Leben nutzt. Ein Buch, das einen berührt, immer wieder zum Lachen bringt und gerade deshalb so viel Mut macht!

Mein Umriss:

Ein bisher turbulentes Leben, das am 8. Januar 2008 eine dramatische Wende nahm. Gaby Köster, die bisher beruflich und privat ein Leben auf der Überholspur führte, erlitt einen schweren Schlaganfall. Die Vorzeichen waren zur Genüge vorhanden, sie ignorierte sie jedoch und dachte, sie wäre einfach nur urlaubsreif.
Lange schwebte sie zwischen Leben und Tod. Aber Gaby Köster wäre nicht Gaby Köster, wenn sie aufgegeben hätte. So jedoch trieb sie sich selber und mit Hilfe der zahlreichen Therapeuten zu Höchstleistungen an und schaffte, was am Anfang aussichtslos erschien.
Sie ist zurück im Leben. Dieses Leben ist zwar ein anderes geworden, aber immer noch lebens- und liebenswert.
Dieses Buch ist auf keiner Seite Koketterie mit ihrer Krankheit. Nein, sie zeigt mit ihrer Lebensgeschichte keine Schwächen. Sie ist durch und durch eine starke Frau, über deren Freundschaft sich jeder einzelne ihrer Freunde, die in der schweren Zeit ihres siebenmonatigen Krankenhausaufenthaltes zu ihr hielten, freuen darf. Sie gingen mit ihr durch dick und dünn und trotz ihrer Krankheit dachte sie doch immer nur daran, dass es ihnen gut ging.
Gaby Köster erzählt Till Hoheneder ihr Leben, der es für sie niederschreibt. Ihre Anfangsjahre, in denen sie sich als Kellnerin in Szenekneipen finanziell über Wasser hielt, ihre eher zufällige Entdeckung und ihren kometenhaften Aufstieg in der Comedyszene, deren Grundstein Rudi Carell legte. Mit allen erdenklichen Preisen und Auszeichnungen dekoriert trifft sie die Krankheit, als sie auf der obersten Stufe ihrer Karriere steht.
Durch wirre Spekulationen durch die Yellow-Press fühlt sich ihr Management genötigt, keine Informationen über ihren Zustand nach aussen dringen zu lassen.
Auch in diesem Buch halten sich die Informationen über ihre Erkrankung in Grenzen. Sie will kein Mitleid, sie will zeigen, dass sie noch da ist. Zwar anders als vorher, aber da. Sie hat kein bisschen ihres schrillen, manchmal lauten Humors eingebüßt und macht kleine Pläne für ihre Zukunft. So kleine, dass sie diese in ihren Genesungsprozess, der noch lange nicht am Ende angelangt ist, einbinden kann.
Viel erzählt sie über ihre Hunde Frau Doktor, Tussi, Taxi, Urlaub, Bitte und Toffeefee, ihren Sohn Donald, der ihren Humor größtenteils geerbt hat, ihre Mutter, der sie einen schönen und ruhigen Lebensabend gewünscht hätte und die sie nun rund um die Uhr betreut, sowie über ihre vielen treuen Freunde, die vor, während und auch nach ihrer Erkrankung wie ein Fels in der Brandung an ihrer Seite stehen.

Mein Eindruck:

Gaby Köster kokettiert mit keinem einzigen Wort mit ihrer Krankheit. Sie zeigt mit diesem Buch, wie stark sie ist. Stark war sie vorher schon als alleinerziehende Mutter mit Kind, fünf Hunden und einem anstrengenden nervenzehrenden Beruf. Allerdings zeigte sie ihre volle Stärke bei ihrem Kampf gegen die Folgen ihres Schlaganfalles und der Pflege ihrer Freundschaften während dieser Zeit.
Sie selber sah sich aufgrund ihrer Lähmung nicht in der Lage, dieses Buch selber zu schreiben, also vertraute sie sich voll und ganz ihrem Freund und Weggefährten Till Hoheneder an, dem sie ihr Leben erzählte und der letztendlich das Buch für sie schrieb. Eine mehr als gelungene Zusammenarbeit, die das Vertrauen zweier Menschen zueinander zeigt.

Mein Fazit:

Kein Seelenstriptease den sich vielleicht viele Erwarten. Eher der Werdegang einer starken Frau, der durch eine Tragödie aprupt beendet wurde und ihr Leben von Grund auf änderte.
Ein sehr empfehlenswertes Buch über eine Frau, die niemals ihren Sinn für Humor verloren hat und ihr Herz am rechten Fleck trägt.

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