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Sonntag, 24. Februar 2013

Ich war Jack Falcone - Joaquin "Jack" Garcia

270 Seiten
riva
Erschienen am 16.04.2009
ISBN 9783868830187

Klappentext:

Lange bevor Joaquin "Jack" Garcia mit einigen der mächtigsten Capos der New Yorker Mafia verkehrte, war er einer der untypischsten Neuzugänge im Agentenstab des FBI. Unter falscher Identität sollte der gebürtige Kubaner in Mafiakreisen ermitteln und erhielt dafür als erster Geheimagent in der Geschichte des FBI eine fundierte "Gangsterausbildung". In unzähligen Unterrichtsstunden lernte er zu essen, reden und denken wie sein fiktives Alias, der Unterweltler Jack Falcone.
Mit einer Größe von 1 Meter 93 und einem Körpergewicht von 170 Kilogramm sah Jack Garcia wahrlich aus wie ein Gangster, und er spielte seine Rolle so gut, dass die Mafiabosse, mit denen er bald schon Kontakt pflegte, nicht ahnen konnten, dass er als Geheimagent für das FBI im Einsatz war. So erfuhr "Big Jack Falcone", wie er innerhalb der Cosa Nostra genannt wurde, nach und nach alles über die kriminellen Machenschaften des New Yorker Gambino-Clans und dessen Capo Greg DePalma - von Schutzgelderpressungen bis zum kaltblütigen Mord. Der ungewöhnliche Einsatz führte schließlich zu einer Reihe von Razzien und Verhaftungen und zur Zerschlagung des Gambino-Clans - aber auch zu einem Kopfgeld in Höhe von einer viertel Million Dollar, das auf Garcia ausgesetzt wurde.

Mein Umriss:

Als Joaquin „Jack“ Garcia mit seinen Eltern als kubanischer Flüchtling nach Amerika kam, beherrschte er nicht mal die Sprache seiner neuen Heimat. Bald jedoch war für ihn klar, dass er Polizist werden will, um das Verbrechen zu bekämpfen. Und zwar kein normaler Polizist, nein Jack wollte zum FBI und dort gegen das organisierte Verbrechen ermitteln und die ganz großen der Unterwelt zur Strecke bringen.
Sein Start in diesem Beruf war alles andere als leicht, denn er erfüllte in den Augen seines Chefs bestimmte Voraussetzungen so gar nicht. Ein besonderer Dorn im Auge seines Chefs war Garcias Übergewicht, gegen das er anzukämpfen versucht. Was wohl der einzige Kampf in seinem Leben ist, den er nie gewinnen wird.
Er durchlief seine Ausbildung in Quantico und wurde dann nach Philadelphia geschickt. Wo  er seine ersten Schritte als verdeckter Ermittler in den Badlands macht. Und vor allem machte er dort erste Erfahrungen mit Ganoven, Drogenhandel und Geldwäsche. Schnell gewann er das Vertrauen der Kriminellen und machte sich einen Namen in dieser zwielichtigen Gesellschaft. Nach längerer Zeit nach New York versetzt sieht er seine Zeit gekommen, um sich in die Cosa Nostra und dort in den Clan der Gambinos einzuschleichen. Schnell fassten die Mitglieder zu ihm Vertrauen und bezogen ihn in die unterschiedlichsten Aktionen ein. Nun erzählt Jack von seinen Coups, von durchgeknallten Mafiosi, von verängstigten Lokalbetreibern und natürlich von Drogenhandel, Mord und Geldwäsche.
Am Ende stellt man sich verwundert die Frage, wie ausgerechnet ein Kubaner bei der Mafia als Italiener durchgehen kann. Dies war neben der endgültigen Verurteilung von 32 Clanmitgliedern die wohl größte Blamage der Cosa Nostra.
Von vielen ehemaligen Kollegen als Held angesehen, sieht er eher seine Frau als Heldin und fragt sich auch heute noch, nachdem ein Kopfgeld in Höhe von 250.000 $ auf ihn ausgesetzt wurde, wie sie es die ganzen Jahre mit ihm ausgehalten hat.

Mein Eindruck:

Joaquin Garcia bietet einen interessanten Einblick in seine Tätigkeit als FBI Agent und da in besonderem in die Machenschaften der Mafiaclans. Nicht selten sah er sich auffliegen, trug er ja schließlich immer eine Wanze am Körper, um alle Gespräche und Aktionen in seiner Funktion als Mafiamitglied aufzuzeichnen. Garcia zeigt die harte Ausbildung und die hohen Anforderungen an angehende FBI Agenten und dazu auch diverse Abläufe innerhalb des FBI.
Seinen Kampf um Anerkennung und vor allem seinen Kampf um „seinen“ Fall. Nämlich seinen Plan, sich in einen Mafiaclan als Undercoveragent einzuschleichen, um genügend Beweise für die Verurteilung einiger Mitglieder zu sammeln. Unverblümt erfährt der Leser, wie mit ihm umgesprungen wurde, wie er sich seinen Platz im FBI und in der Mafia erkämpfen mußte. Ein Kampf, aus dem er hinsichtlich der Verurteilungen als Sieger hervorging, den er im FBI aufgrund der Vorurteile der Führungsriege nicht gewinnen konnte.
Manchmal hat man als Leser das Gefühl, dass Garcia zwischen Mafia und FBI schwankte. Dies widerlegt er aber immer wieder äußerst glaubhaft, was er zum Ende des Buches hin auch in der Beschreibung seines Lebens als Pensionär erläutert.

Mein Fazit:

Eine Biografie geschrieben wie ein spannender Krimi. Sehr empfehlenswert

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