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Freitag, 10. Oktober 2014

Sonntagstod - Carla Berling


Kindle Edition
434 KB
Printausgabe 298 Seiten
ASIN B00FGUDG5A

Klapptentext:

Ein Achtjähriger erschießt versehentlich seinen Großvater. Kurz darauf verschwindet der jüngste Sohn des Toten spurlos. Niemand weiß, warum er ohne ein Wort geht und sich nie wieder bei seiner Familie meldet.
Vierzehn Jahre später: Die Welt im westfälischen Bad Oeynhausen scheint in Ordnung zu sein - bis der Hotelier Richard seine Frau Verena und sich selbst tötet.
Ira Wittekind kehrt zur Beerdigung an den Ort ihrer Kindheit zurück. Als Reporterin ist sie dabei, als eine halb verweste Leiche in einer verwahrlosten Wohnung gefunden wird.
Und dann entdeckt sie einen tragischen Zusammenhang zwischen dem Tod von Verena und Richard, dem Toten im Dreck und dem Unglück in der Vergangenheit.

Mein Umriss:

Ira Wittekind fährt nach Bad Oeynhausen, um an einer Beerdigung teilzunehmen. Es ist die Beerdigung ihrer Kindheits- und Jugendfreundin Verena. Diese war ihre engste und einzige richtige Freundin, die sie durch Kinderzeit und Jugend begleitete. Erst später trennten sich ihre Wege aus beruflichen Gründen.
Jetzt ist Verena tot. Sie wurde von ihrem Ehemann getötet, der unmittelbar danach auch sich selbst tötete.
Auf der Trauerfeier, über die sie für ihre Zeitung bei der sie als Reporterin beschäftigt ist, berichten soll, trifft sie auf Bekannte aus ihrer Jugendzeit. Als es zu Unstimmigkeiten, die die Feier stören kommt, beschließt Ira auf eigene Faust weiter zu ermitteln, was auf Hof Eskendor im Argen liegt.
Da sie in der Gegend aufgewachsen ist, weiß sie, wie sie die Menschen zum sprechen bringen kann und stößt auf unsägliche Geschichten, die sich innerhalb eines Familienclans in den letzten Jahrzehnten abgespielt hatten und letztendlich durch 3 Tote nicht mehr geheim bleiben dürfen.

Mein Eindruck:

Dies ist Carla Berlings Erstling im Krimi-Genre und damit hat sie einen Schritt in eine Richtung gewagt, aus der nun hoffentlich mehr von ihr zu erwarten ist. Sie versteht es, den Leser ins Geschehen voll und ganz einzubinden, setzt Spannungsspitzen genau dort, wo sie hingehören und schreibt mal laut, aggressiv und dann wieder voller Leidenschaft, Gefühl und Sanftheit. In diesem Buch prangert sie in erster Linie die allgemeine, althergebrachte Intoleranz gegenüber Menschen an, die nicht ins Schema F der Allgemeinheit passen, ebenso zeigt sie, wie viel im Verborgenen einer Dorf- und auch Familiengemeinschaft passieren kann und welchen Schaden die davon betroffenen, meist minderjährigen und hilflosen Kinder tragen und wie sich deren Kindheitserlebnisse auf deren späteres Erwachsenenleben im Positiven, wie auch im Negativen auswirken können. Nein, Carla Berling schreibt nicht mit erhobenem Zeigefinger, sie schreibt so, wie die Geschichte millionenfach überall auf der Welt geschehen sein könnte und wie eine Reporterin durch geschickte Fragen und Feingefühl für Emotionen hinter die dunkelsten Geheimnisse kommt.
Auch wenn die Autorin zu Beginn darauf hinweist, dass außer den Örtlichkeiten alles frei erfunden ist, so ist es doch so realistisch dargestellt, als wäre man als Leser mitten im Geschehen und würde die Personen und Örtlichkeiten vor sich sehen und kennen.

Mein Fazit:

Ein perfekt ausgearbeiteter Krimi einer deutschen Autorin, von der sicherlich noch viel in dieser Richtung zu erwarten sein wird. Ich persönlich freue mich darauf.

Danksagung:

Vielen herzlichen Dank Carla Berling für zur Verfügung gestelltes Cover und den Klappentext und die somit erteilte Erlaubnis, beides in Verbindung mit meiner Rezension veröffentlichen zu dürfen.

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