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Sonntag, 13. März 2016

Bücher, die einen besonderen Eindruck bei mir hinterliessen

Heute morgen ging mir eine Frage im Kopf rum, die mich bis gerade eben beschäftigte.

Ich lese ja nunmehr seit bald 50 Jahren. Nein, das ist gelogen, ich fresse Bücher seit fast 50 Jahren.

Damals war es ja um einiges schwieriger, an gute Bücher ranzukommen, wenn man wie ich auf dem Land aufwuchs. Die zwei Jahre München von 1968 bis 1970 fallen da nicht ins Gewicht.
Schön, am Dorf hatte ich eine Büchereikarte, aber leider gab die Bücherei wenig davon her, was mich auch nur annähernd interessierte. Ok, die Drei ??? und ein paar andere Kinder- und Jugendbücher, dann musste ich mich schon recht früh auf Bücher stürzen, die eher nicht meinem Alter entsprachen.
Das war auch der Grund, warum ich bereits mit 12 Jahren anfing Günter Grass zu lesen und damals auch richtig gut zu finden. Die Blechtrommel find ich heute noch genial, Das himmelblaue Fenster eher mittelprächtig. Krieg und Frieden will ich irgendwann mal wieder lesen usw.

Aber nun zu meiner Frage.... Welches Buch fesselte mich in meiner Leserkarriere am meisten?

Um genau zu sein, waren es drei Bücher

Unangefochten an erster Stelle steht 
House of god von Samuel Shem

In diesem Buch ist der harte Weg der Medizinstudenten in den USA beschrieben. Es geht zwar in diesem Buch nur um eine kleine Gruppe, aber Shem zeigt, wie extrem hart der Studienweg der angehenden Mediziner in den Staaten ist. Nur die Härtesten unter ihnen schaffen den Weg in ihren Traumberuf. Viele geben schon vorzeitig auf und wiederum andere sehen ihren Traum so zerstört, dass sie nicht einmal davor zurückschrecken, sich das Leben zu nehmen.
Laut Klappentext ein must have und must read für jeden angehenden Mediziner. Was mich als Nichtmediziner betrifft, das absolute Hammerbuch

An zweiter Stelle steht nochmals Samuel Shem und zwar mit seinem Buch
Mount Misery

Dieses Buch knüpft an House of god an, obwohl man auch beide unabhängig voneinander lesen kann und einem trotzdem nichts davor oder danach fehlt. Ok, nach House of god war ich so gefesselt von Shems Art zu schreiben, dass ich natürlich auch sein zweites Buch lesen mußte. Ich bereue keine Seite, keine Zeile und kein Wort, das ich gelesen habe.
In House of god sind ein paar der Studenten aus dem ersten Buch mit ihrem Studium fertig und arbeiten nun in ihrem Traumberuf in einer psychiatrischen Klinik. Eben diesem House of god. Doch auch nach dem Studium können sich die jungen Mediziner keineswegs auf dem Erreichten ausruhen. Als Jungmediziner ergeht es ihnen nicht viel besser als den Studenten. Sie müssen noch viele Hürden überwinden, um ihr Ziel zu erreichen, ein anerkannter Arzt zu sein.

Das dritte Buch von Samuel Shem schlummert auch schon längere Zeit in meinem Regal, aber ich kam einfach noch nicht dazu, es zu lesen.

Vielleicht ist das ein Grund, dass nun an Platz 3 ein anderer Autor steht.

Den dritten Platz nimmt das Buch
Gudjon Olafssons Zeitreise als Laborratte von Hermann Stefánsson, übersetzt von Richard Kölbl

ein.

Von diesen dreien hier aufgeführten Büchern, erhielt nur dieses eine einen Platz in meinem Blog und somit auch eine Rezension. Der Grund dafür ist denkbar einfach, ich hatte damals a)tens noch kein Internet und b)tens verschwendete ich somit auch nicht den klitzekleinsten Gedanken daran, einen Blog zu schreiben.

Der Schriftsteller Gudjon Olafsson erwacht im Krankenhaus, ohne Sprache und ohne Erinnerung daran, wie und warum er dorthin gekommen ist. Sein Vater hilft ihm, den Weg zurück in die Wirklichkeit zu finden, doch um welche Wirklichkeit geht es eigentlich?
Ganz allmählich gewinnt Gudjon seine Sprache wieder und findet heraus, dass Helena, die ihm sein Vater als seine Lebensgefährtin vorstellt, und er in Island von einem Forscher am europäischen Kernforschungszentrum CERN in der Schweiz einem durch Medikamente unterstützten Experiment unterzogen worden sind, bei dem es um Zeitreisen in die Vergangenheit ging.

Diese drei Bücher werden bei mir immer einen ganz besonderen Stellenwert besitzen und wer sie liest und nur annähernd so tickt wie ich, wird mich voll und ganz verstehen.

Leider hatte ich nicht die Ehre, Samuel Shem oder Hermann Stefánsson persönlich kennen zu lernen, aber ich danke Richard Kölbl von ganzem Herzen, dass er mir die Möglichkeit gab, dieses Buch zu lesen, das den Eindruck eines Urknalls bei mir hinterließ und das mich so beschäftigte, dass ich eine volle Woche nicht in der Lage war, ein anderes Buch anzufangen. Auch vielen lieben Dank für die tollen Gespräche, die leider immer wieder zu kurz waren.





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